Am 31. Mai 2025 fand auf dem Kosakenfriedhof in Lienz eine Gedenkveranstaltung statt, organisiert von der Gesellschaft zur Erinnerung an die Kosakentragödie von Lienz.
Das Treffen war dem 80. Jahrestag der tragischen Ereignisse gewidmet, die mit der Auslieferung der Kosaken und Kosakinnen verbunden sind und zu ihrem Leid und Tod in der UdSSR führten. Zur Gedenkmesse kamen Nachkommen von Kosaken aus verschiedenen Ländern, in denen ihre Vorfahren – Eltern, Großväter und Großmütter – Zuflucht fanden, um der sowjetischen Verfolgung zu entgehen. Unter den Teilnehmern befanden sich Vertreter aus Deutschland, Tschechien, der Schweiz, Frankreich und den USA.





Am Abend des 30. Mai, am Vorabend der offiziellen Gedenkzeremonie, fand ein informelles Treffen der Teilnehmer statt, bei dem der Vorsitzende der Gesellschaft zur Erinnerung, Anthony Schlega, und der Ataman der Don-Kosakenarmee im Ausland, Alexei Nikolajewitsch Kelin, die Gäste begrüßten und Vorträge hielten.



Im Jahr 2025 initiierte der Verein zum Gedenken an die Kosakentragödie 1945 von Lienz die Erstellung von Gedenkabzeichen, die an die tragische Auslieferung der Kosaken an die UdSSR erinnern sollen.

Das von der Gesellschaft zum Gedenken an die Kosakentragödie von Lienz geschaffene Gedenkzeichen wurde vom kosakischen Künstler und Bildhauer S. G. Korolkow speziell für diese Gesellschaft entworfen. Auf Wunsch des Atamans W. Naumenko brachte der Donkosake Nikolai Nazarenko das erste Exemplar des Zeichens nach Lienz, wo es in den 1960er Jahren an die Veteranen übergeben wurde.

Mitglied der Verein zum Gedenken Kosaken, Dr. Jewgenija Jewgenjewna Chihalova, mit dem Gedenkabzeichen.
In der Dorfstube wurde eine Ausstellung organisiert, die erstmals Fotografien von Gedenkveranstaltungen der Kosaken und der Erinnerungsgesellschaft von 1946 bis 2005 präsentierte. Besonders wertvoll waren Exponate, die von Freunden aus Frankreich bereitgestellt wurden: eine Vitrine mit Fragmenten von Baracken, militärischen Insignien, einer Ikone und Blumen von Gräbern aus den 1970er Jahren. Die Union Donkosaken im Ausland stellte zudem eine Sammlung von Exponaten zur Lienzer Tragödie vor. Dazu gehören Erinnerungszeichen, die von Kosaken gefertigt wurden, die in den USA, Frankreich, Deutschland, Australien und Kanada lebten. Darüber hinaus wurden der Union der Donkosaken im Exil Buchausstellungen zur Lienzer Tragödie in deutscher, russischer, französischer, italienischer und englischer Sprache zur Verfügung gestellt.
Neben den erwähnten Führungspersönlichkeiten, nahmen an der Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Tragödie von Lienz auch Vertreter der Union der Donkosaken im Exil, der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, das Österreichische Schwarze Kreuz, die ukrainische Diaspora in Prag, der ukrainischer Chor St. Wladimir aus Prag, Schüler des Prager Gymnasiums, Nachkommen von Kosaken und Ukrainern, Geistliche und Gemeindemitglieder der Lesniner orthodoxen Mission in Westeuropa sowie Freunde und Mitglieder der Gesellschaft zur Erinnerung an die Kosakentragödie von Lienz, teil. Dieser Tag war von großer Bedeutung für die Bewahrung der historischen Erinnerung und die Vereinigung der Menschen, die die Heldentaten und das Leid ihrer Vorfahren ehren.
Die Vertreter der Gesellschaft zur Erinnerung an die Kosakentragödie von Lienz und der Don-Kosakenarmee im Ausland erläutern ihre Position zur Anwesenheit von Geistlichen der Russisch-Orthodoxen Kirche – Moskauer Patriarchat – bei ihren Veranstaltungen wie folgt: Seit ihrer Gründung im Jahr 1943 stellte das Moskauer Patriarchat nicht die Russische Kirche dar, sondern war Teil der sowjetischen Staatsstruktur, die für die Auslieferung der Kosaken und Kosakinnen in Lienz im Jahr 1945 verantwortlich war.
Die Abhängigkeit des Moskauer Patriarchats vom Staat wurde besonders nach dem Beginn des Krieges mit der Ukraine im Jahr 2022 deutlich, als das Patriarchat den Konflikt als „heilig“ erklärte. Nachdem 2007 ein Teil der Russisch-Orthodoxen Kirche im Ausland dem Moskauer Patriarchat beigetreten war, verschwanden die Unterschiede zwischen den ausländischen und den inneren Teilen der Russisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats. Aus diesem Grund wird die Einladung von Vertretern dieser Institution zu Trauerveranstaltungen als unangemessen erachtet, da sie entweder an den tragischen Ereignissen der Vergangenheit beteiligt sind, oder sich mit den Verantwortlichen solidarisch zeigen.

